Pater Ulrich Stöckl wird Ehrenbürger

Bericht von Manfred Arloth für die Donauwörther Zeitung am 18. August 2005
über die Feiern vom Patroziniumstag, 15. August 2005, in Holzheim


Pater Ulrich Stöckl wird Ehrenbürger
Zwei Priesterjubiläen gefeiert - Dank an Pfarrer Wöppel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Kirchliche Feier, v. l. Pater Vitus Sedlmair, Pater Ulrich Stöckl, Dr. Viktor Josef Dammertz, ehem. Diözesanbischof, Pfarrer GR Josef Wöppel, Dekan i. R. Alois Merxmüller und Pater Raymund Wiedemann.


Weltliche Feier, v. l. Erster Bürgermeister Robert Ruttmann, 2. Bürgermeister Leonhard Wiedmann, 3. Bürgermeister Matthias Schmid, stv. Landrat Leo Meier, Dekan Johann Menzinger, Dekan i. R. Alois Merxmüller, Pfarrer Josef Wöppel, MdL Helmut Guckert, Dr. Viktor Josef Dammertz, ehem. Diözesanbischof, Pater Ulrich Stöckl, Pater Vitus Sedlmeir, Pater Raymund Wiedemann, Erster Bürgermeister Alois Stuber (Münster) und stv. Landrat Franz Oppel.


Ehrung durch die Pfarrgemeinde, v. l. PGR-Vorsitzender Mathias Biberthaler, Pater Ulrich Stöckl, ..., ..., Manfred Vogl, ..., Nikolaus Säckler und Pfarrer Josef Wöppel.


Holzheim (ma). Ganz groß begingen die Pfarreien Holzheim und Wallerdorf das Goldene Priesterjubiläum von Pater Ulrich Stöckl und das 40-jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Geistlichem Rat und Ehrenbürger Josef Wöppel. Nach einem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, bei dem der ehemalige Augsburger Bischof Dr. Viktor Josef Dammertz die Festpredigt hielt, wurde im Rahmen eines Festakts vor dem Rathaus Pater Ulrich Stöckl OSB, einem gebürtigen Pessenburgheimer, die Ehrenbürgerwürde verliehen.

Begleitet von der Blaskapelle des Musikvereins Holzheim unter Leitung von Conny Ehlich holten die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, die Ministranten und die Kommunionkinder, die Gemeinderäte mit Bürgermeister Robert Ruttmann an der Spitze sowie die Mitglieder der Kirchenverwaltungen und der Pfarrgemeinderäte von Holzheim und Rain-Wallerdorf die beiden Geistlichen mit ihren Angehörigen und den ehemaligen Augsburger Bischof vom Pfarrhaus ab.

Den Gottesdienst umrahmte der Kirchenchor unter Leitung von Bernhard Meyr mit der Missa breve C-Dur von Charles Gounod (an der Orgel: Paul Mayr) und dem eigens einstudierten Lied "Der Herr segne dich!", Adolf Bier (Trompetensoli) und ein Streichquartett unter Leitung von Bernadette Lang.

Bischof Dammertz stellte seine Predigt am Feiertag Mariä Himmelfahrt, dem Patrozinium der Holzheimer Pfarrkirche, unter das Motto "Priesterjubiläum - Fest der Treue". Es fehle heute nicht an kritischen Anfragen an die Treue. Manche behaupteten, Treue beraube den Menschen vieler Möglichkeiten. "Dies ist im Grunde ein sehr armseliges Bild vom Menschen", betonte er. Wer nur den Reizen des jeweiligen Augenblicks nachgebe, werde bald von den Wogen der Ereignisse weggespült. Treue ermögliche dem Menschen die wahre Freiheit. Treue habe - nicht nur sprachlich - etwas zu tun mit Vertrauen, das man schenken müsse, noch ehe man es vom Partner einfordere. "Gott ist treu. Auf ihn kann sich der Mensch verlassen. Menschliche Treue ist ein Abbild der Treue Gottes zu uns", erklärte der Bischof. Den beiden Jubilaren sagte er "aufrichtigen Dank, weil sie viele Jahre in Treue zu Gott Wegbegleiter ungezählter Menschen gewesen und nicht resigniert und nicht mutlos geworden sind."

Auch Pater Vitus Sedlmair richtete herzliche Worte des Dankes an die beiden Jubilare. Wöppel und Stöckl seien ihm stets Vorbild gewesen. Während Benediktiner-Pater Stöckl allen deutlich gemacht habe, dass "Deutschland und Europa nicht alles ist, sondern dass man auch die Not in der Welt und speziell in Afrika sehen sollte", habe Pfarrer Wöppel sich immer wieder in der Heimat für die Unterstützung "meiner Arbeit in Afrika und der von Pater Stöckl" engagiert.

Nach dem Festgottesdienst begrüßte Bürgermeister Robert Ruttmann auf einem Podium vor dem Rathaus zahlreiche kirchliche Würdenträger sowie viel politische Prominenz. Er wies darauf hin, dass die Mariensäule von 1871, Holzheims Wahrzeichen, "ein Unikat ist, das es im gesamten deutschsprachigen Raum kein zweites Mal gibt." Seine Bemerkung "Mit dieser guten Wohnstube Kirchplatz sind wir beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - unser Dorf soll schöner werden" Kreissieger geworden!" wurde mit Beifall der etwa 800 Zuschauer bedacht.

Nach einem Grußwort von Leo Meier, Vize-Bürgermeister der Stadt Rain, dankten 2. Bürgermeister Leonhard Wiedmann und 3. Bürgermeister Matthias Schmid Geistlichem Rat Josef Wöppel für seine "Seelsorgearbeit von mehr als 32 Jahren in Holzheim". Ruttmann gratulierte dem sichtlich tief bewegten und von der Auszeichnung überraschten Pater Stöckl, inzwischen über 80 Jahre alt, zur Ehrenbürgerwürde.

Nachdem sich der Bischof und die beiden Ehrenbürger Wöppel und Stöckl ins Goldene Buch eingetragen hatten, schloss die Feier mit der Bayernhymne.

In der Mehrzweckhalle und einem Festzelt hieß Pfarrgemeinderatsvorsitzender Matthias Biberthaler alle Gäste willkommen. Beide Priesterjubilare seien dem Rufe Jesu Christi gefolgt. Den einen habe es "ins heiße Afrika", den anderen "ins schöne Paartal" gezogen. Während Stöckl in Tansania Kirchen, Schulen und Straßen gebaut, Brunnen gebohrt und den Menschen gezeigt habe, wie man Landwirtschaft betreibe, habe Wöppel "alle unsere Kirchen renoviert, dem Frauenbund ein Zuhause gegeben, Vereine mitbegründet und uns alle bei Festlichkeiten begleitet."

Herzliche Glückwünsche überbrachten auch stellvertretender Landrat Franz Oppel, Dekan Johann Menzinger und Berthold Freund, Ortsvorsteher von Tauberbischofsheim-Dittigheim, dem Geburtsort von Pfarrer Wöppel: Von diesem Weinort waren etwa 50 Personen mit einem Omnibus angereist, die sich dafür bedankten, dass Wöppel den Kontakt zu seiner Heimat nie abgebrochen habe. Musikalische Grüße übermittelten schließlich die Ministranten, der Kinderchor und der Jugendchor (Leitung: Hildegard Neumann und Regina Adldinger; Gitarre: Anton Wiedemann und Martin Adldinger).