Auch Holzheim ist gegen die Stromtrasse
Im Kampf gegen die geplante Stromleitung lässt die Gemeinde Holzheim ihre Nachbarn nicht im Stich. „Obwohl wir von der Alternativtrasse nicht direkt betroffen sind, wollen wir uns solidarisch zeigen“, erklärte Bürgermeister Robert Ruttmann in der Sitzung am Dienstagabend seinen Räten den Grund. Diese schlossen sich seiner Meinung einstimmig an.
Sie äußerten ihre Sorge um die Umwelt, denn neben der Schlacke in der von den Lech-Stahlwerken westlich Holzheim geplanten Deponie droht künftig unweit von Münster eine Hochspannungsleitung die Heimat zu durchqueren.
Ihre Unterstützung fixiert die Gemeinde nun schriftlich. Der Wortlaut stützt sich auf eine bereits bestehende Resolution, die der Kreistag am 10. März dieses Jahres verfasst hat.
Wörtlich heißt es darin: „Wir nehmen die Sorgen der Bevölkerung sehr ernst. Deshalb begrüßen wir den Planungsstopp für die Trassen und lehnen diese nach dem derzeitigen Sach- und Informationsstand ab.“
Im Namen der Menschen, die in Holzheim leben, fordert die Gemeinde daher die Bundesregierung, die Bundesnetzagentur und die Bayerische Staatsregierung auf, die weiteren Planungen für die Gleichstromtrasse Süd-Ost unverzüglich zu stoppen.
Wie Ruttmann in der Sitzung des Gemeinderats betonte, weißt dieses Schriftstück auch darauf hin, dass der Strombedarf für den Freistaat Bayern vor Ort selbst erzeugt werden soll. Ebenso will die Gemeinde eine Untersuchung, ob die Trasse überhaupt erforderlich ist. Das geht der Dritten Bürgermeisterin Antonie Eberle und ihren Kollegen im Gremium jedoch nicht weit genug. „Reicht es aus zu prüfen?“, fragte sie. Wo dies hinführe, zeige das aktuelle Urteil zur Schlackedeponie (DZ berichtete). Mehr könne die Gemeinde im Moment aber nicht tun, bedauerte Ruttmann.
Direkt betroffene Gemeinden, wie Marxheim und Niederschönenfeld stellen ihren Text detaillierter dar, da sie sich unter anderem auf den Schutz von Flora und Fauna berufen. Diese Merkmale kann Holzheim nicht anführen. Im Übrigen hat eine Resolution keine bindende Wirkung. „Wir geben ein Stück Solidarität weiter, mehr aber auch nicht.“ Damit habe die Gemeinde Holzheim ihre Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, genutzt.
Quelle: Donauwörther Zeitung