Ran an die Rücklagen

Die Gemeinde Holzheim hat sich heuer finanziell viel vorgenommen.
Bild: Manuel Wenzel
 
 

Wenn alle für heuer geplanten Projekte umgesetzt werden, hat die Gemeinde nur noch 47000 Euro auf der hohen Kante. Was die größten Ausgaben sind.

 

Die Gemeinde Holzheim hat sich heuer finanziell viel vorgenommen. Für die Investitionen sind im Haushalt etwas mehr als vier Millionen Euro eingestellt. Wie Kämmerer Adalbert Riehl erklärte, sind dabei – dem Willen des Gemeinderats und der Verwaltung entsprechend – alle geplanten Maßnahmen aufgenommen worden, die in diesem Jahr umgesetzt werden könnten. Ob auch wirklich alle verwirklicht werden können, müsse sich freilich erst zeigen, so Riehl.

Größte Posten auf der Ausgabenseite sind die Gehwege sowie die Dorferneuerungen in Bergendorf und Riedheim mit insgesamt 1,9 Millionen Euro, inklusive Straßenbeleuchtung. Die Zuschüsse hierfür kommen erst ab nächstem Jahr. Für die Erschließung des Baugebiets „Am Moosweg“ und des Gewerbegebiets „Rainer Straße III“ sind 340000 beziehungsweise 163000 Euro eingestellt, für allgemeinen Grunderwerb 330000 Euro. Für den Breitbandausbau sind 115000 Euro geplant und für Baumaßnahmen am Kindergarten 120000 Euro. Um dieses Paket zu finanzieren, ist keine neue Darlehensaufnahme vorgesehen. Dafür wird viel Geld aus der „Rekord-Rücklage“ (Riehl) entnommen. Diese betrug zu Jahresbeginn 2,75 Millionen Euro und wird am Jahresende – sofern alle Projekte realisiert werden – nur noch mit 47000 Euro gefüllt sein.

Kreisumlage sinkt

Bei den laufenden Kosten schlagen die Personalausgaben für die Kindertagesstätte mit 326000 Euro zu Buche, deutlich mehr als im Vorjahr (306000). Die Steigerung sei nötig durch die gestiegenen Buchungen und die damit notwendigen Personalaufstockungen, so Riehl. Die Kreisumlage geht von 717000 auf 655000 Euro zurück.

Auf der Einnahmenseite ist zuvorderst die Gewerbesteuer zu nennen: Nach 2015 und 2017 wird heuer mit geschätzten 1,3 Millionen Euro zum dritten Mal eine Einnahme in siebenstelliger Höhe erwartet. Auch die Einkommenssteuerbeteiligung mit 751000 Euro sei erfreulich, berichtete Riehl. Generell sei die Steuerkraft in Holzheim beachtlich: Mit 1200 Euro je Einwohner liege sie rund 400 Euro über dem Landesschnitt von Kommunen mit vergleichbarer Größe.

So entsteht bei den laufenden Kosten ein Überschuss von 882000 Euro, die auch für die Umsetzung des Investitionsprogramms verwendet werden. Riehls Fazit: „Die finanziellen Verhältnisse der Gemeinde sind geordnet.“

Bürgermeister Robert Ruttmann sah im Haushalt, der vom Gemeinderat einstimmig abgesegnet wurde, „sportliche Summen“. Der Rathauschef zeigte sich erfreut, dass in Sachen Dorferneuerung in Bergendorf der Erfolg bereits sichtbar sei und auch in Riedheim bereits begonnen wurde. Ruttmann hofft mit einer Einweihung im kommenden Jahr. Probleme dagegen bereite weiter der Windpark Riedheim, „der zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten sehr lärmbelästigend wirkt“.